Jahrelang dachte ich, ich müsste mich anpassen. Dass ich, wenn ich mit all dem, was ich über elf Jahre gelernt hatte – besonders nach meinen vier Wochen im Wald, in denen ich mich selbst, die Natur, andere Menschen und die Technologie neu entdeckte – wirklich etwas bewirken wollte, erst einmal „passen“ müsste. Ich glaubte, ich müsse professionell wirken, alles wissenschaftlich fundieren, perfekt formulieren. Ich glaubte, nur so könnte ich ernst genommen werden.
Und so tat ich es. Ich passte mich an. Ich baute meine Worte in die Formate, die in der Geschäftswelt erwartet wurden. Ich überlegte, was auf Social Media gut ankommt, was auf LinkedIn „funktioniert“. Ich drehte mich im Kreis, optimierte, feilte, analysierte – und bemerkte dabei nicht, dass ich mich selbst zurückhielt.
Es war immer das Schwierigste. Und doch dachte ich, es sei notwendig.
Doch vor Kurzem traf es mich wie ein Schlag: Ich hatte es einfach nicht verstanden.
Ich hatte über 5000 Menschen begleitet – durch Unternehmen, durch Kurse, durch all die unzähligen Stunden, die ich in meine eigene Entwicklung gesteckt hatte. Unzählige Bücher, Hörbücher, Seminare, Ausbildungen, Gespräche. Ich hatte gesehen, was wirklich Veränderung bewirkt. Ich wusste, was zählt. Und doch hatte ich geglaubt, ich müsste mich verbiegen, um es weitergeben zu können.
Dabei war es die ganze Zeit über genau andersherum.
Der wahre Wert liegt nicht in der perfekten Formulierung oder in der akademischen Untermauerung. Der wahre Wert liegt in der Essenz, in der Klarheit, in der tiefen Wahrheit, die sich durch Erfahrung geformt hat.
“Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.” – Mahatma Gandhi
Und genau das werde ich tun. Ich werde nichts mehr zurückhalten. Ich werde all das, was ich weiß, frei zur Verfügung stellen – in seiner klarsten, unverfälschtesten Form. Weil es nicht darum geht, Erwartungen zu erfüllen, sondern darum, das Wissen so zu teilen, dass es wirklich wirkt.
“Was immer du tun kannst oder träumst, es zu können, fang damit an. Mut hat Genie, Kraft und Zauber in sich.” – Johann Wolfgang von Goethe
2023, im Mai, habe ich in Kanada eine einwöchige Weiterbildung bei Eckhart Tolle gemacht. Er beschäftigt sich intensiv mit der Frage, wie wir wirklich im Jetzt leben. Und es wurde für mich dort noch einmal so viel klarer: Alles, worüber ich spreche, alles, was ich anderen weitergebe – es wirkt nur dann, wenn ich es selbst vollkommen verkörpere.
Präsenz ist nicht nur eine Technik, die man erlernt. Es ist eine Praxis, ein Zustand, eine bewusste Wahl in jedem Moment. Und ich habe in all den Jahren geübt, mich hier und jetzt zu verankern, zu spüren, welche Geschichte meine Gedanken erzählen, was wirklich zu mir gehört und was aus meinem Gegenüber spricht. Durch diese Klarheit weiß ich in jedem Moment, welche Worte gebraucht werden, welche Methode hilfreich ist, was die Essenz der Situation ist.
Und doch habe ich – bis vor Kurzem – nicht vollkommen danach gearbeitet. Irgendwo lief dieser Filter noch mit, diese Stimme, die fragte: Passt das? Ist das professionell genug? Wird das akzeptiert?
Doch nun habe ich mir selbst erlaubt, ohne diesen Filter zu sein. Authentisch zu arbeiten. Zu wirken.
Und das Feedback, das ich seitdem erhalte, bestätigt es auf allen Ebenen. Es berührt mich zutiefst, zu sehen, wie meine Arbeit noch direkter wirkt, wenn ich nichts zurückhalte. Und es erfüllt mich mit Freude, immer mehr davon zu teilen und beizutragen.
Ich liebe es, zu sehen, wie es geschieht.
Der beste Moment ist immer jetzt. Und es ist auch der einzige Moment.
Wir sind frei, eine neue Wahl zu treffen.
Leben wir jetzt. Alles ist möglich.