Manchmal beginnt Veränderung mit einer einfachen Geste: einer Tasche voller Süßigkeiten, einem Dankeschön an jene, die täglich für andere da sind. So lebt Anja Jäckisch ihr Engagement – leise, herzlich, entschlossen. Seit über dreißig Jahren bringt sie Menschen zusammen, überrascht Pflegeteams im Seniorenheim, sagt Tierärztinnen und Tierärzten „Danke“ und zeigt, wie Nähe entsteht, wenn jemand einfach anfängt.
Anja handelt spontan, aber nie planlos. Ein Gespräch, eine Beobachtung, eine Idee – und schon wird daraus eine Aktion. Diese Woche fuhr sie zuerst zum Tierarzt und hinterließ eine prall gefüllte „Seelentröster“-Tasche für das Team. Danach ging es weiter in den Sonnenblick: kleine Geschenke für die Pflegenden, verbunden mit einem schlichten Satz, der lange nachklingt: „Danke, dass ihr für uns da seid und uns pflegt, wenn wir alt sind.“ Keine Bühne, kein großer Auftritt – nur ehrliche Wertschätzung.
Wie viel Kraft in solchen Gesten steckt, zeigte „Pudding mit Gabel“ in Johannisthal: Jugendliche sollten einen echten Treffpunkt bekommen, Spenden sollten einem Tierheim zugutekommen – und alle Generationen durften zusammenkommen. Mit einem Sponsor im Rücken wurden Puddings gegen Spende ausgegeben. Trotz stürmischem Regen füllte sich die Tankstelle, die Feuerwehr schaute vorbei, „Heimatsecurity“ war vorsorglich da, und am Ende standen 1.300 Euro in zwei, drei Stunden für den guten Zweck. Etwa zweihundert Menschen, manche nur zum Spenden, manche für einen Pudding, alle für ein Gefühl: Wir gehören zusammen.
Dass hinter solchen Momenten viel Arbeit steckt, wird selten gesehen. Anja telefoniert mit Presse und Partnern, sucht Sponsorinnen, organisiert Plakate, koordiniert Helferinnen, sortiert Spenden vor, bringt Kisten dorthin, wo sie wirklich gebraucht werden – Caritas, Kleiderkammer und andere Anlaufstellen. Sie zeigt ihre Aktionen bewusst in den sozialen Medien, nicht um sich zu schmücken, sondern um transparent zu machen: Spenden kommen an. „Mehr Nächstenliebe und Frieden“, sagt sie, „einfach mal hingehen und helfen – ohne Gegenleistung.“ Wer ihr begegnet, spürt: Es geht ihr um das Wofür, nicht um Applaus.
Ihre Haltung hat Wurzeln. Anja ist in einem Zuhause groß geworden, in dem die Tür offen stand und man teilte, was da war. Aus dieser Selbstverständlichkeit wurde eine Lebensaufgabe. Sie hat Höhen und Tiefen erlebt, auch sehr schwere. Gerade deshalb glaubt sie an das Gute im Menschen. „Es muss für alles einen Sinn geben“, sagt sie, „und meine Bestimmung ist, Freude zu schenken – im Kleinen wie im Großen.“
Und Anja denkt weiter. Ziegen-Yoga zugunsten eines Tierhofs: ein Wochenende mit mehreren Einheiten – Yoga, Meditation, Entspannung auf der Wiese. Vielleicht lacht der Himmel, vielleicht braucht es eine Scheune – Hauptsache, Menschen kommen zusammen, erleben Leichtigkeit und unterstützen Tiere. Oder die Publikumsaktion: „Wer soll diese Woche überrascht werden?“ Die meisten Stimmen entscheiden, ob es eine Kita ist, die Feuerwehr, eine Schule oder „Oma Lotti um die Ecke“. Was zählt, ist die Geste – ein Licht, das man weitergibt.
Wer Anja zuhört, spürt Dankbarkeit und Kraft. Nicht, weil alles immer gelingt, sondern weil sie dranbleibt. Sie kennt Zweifel und Anfeindungen, blockiert notfalls, atmet durch, macht weiter. Resilienz, ganz praktisch: aufstehen, sortieren, telefonieren, fahren, lächeln. Und wieder anfangen.
Anja inspiriert, weil sie uns erinnert, wie Gemeinschaft entsteht: nicht durch große Reden, sondern durch kleine Taten, die andere anstecken. Freude wird mehr, wenn man sie teilt. Unsere Region wird stärker, wenn wir heute handeln – hier und jetzt. Vielleicht beginnt es mit einem Pudding und einer Gabel. Vielleicht mit einem Danke im Flur eines Pflegeheims. Sicher ist: Wer anfängt, verändert.
Mehr zu Anjas Projekten und ihrer Person findet ihr unter: Anjas Facebookseite
Herzlich,
eure Alexandra alias Alex im Wunderland
